Wednesday, March 21, 2012

Feuchtesensoren überwachen Betonbauteile


Gestickte Feuchtesensoren überwachen Betonbauteile, Flachdächer und Deponien
Die Unger Bau-Systeme GmbH Chemnitz wollte eigentlich nur die Austrocknung von seinen Estrichmörteln überwachen, von denen sie über 120.000 qm jährlich verlegen. Dann kam alles anders. Gemeinsam mit der TU Chemnitz, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung haben sie eine "Weltneuheit erschaffen". Das Ergebnis betrifft eine Messeinrichtung und ein Verfahren zum Ermitteln des Feuchtegehaltes eines Materials an sich.
Feuchtigkeit gilt in vielen Branchen als Zerstörungsfaktor, beispielsweise im Baubestand aber auch in der Lebensmittelindustrie und anderen Bereichen. Für den Baubestand ist daher die Überwachung der Feuchte im und am Bauwerk zwingend erforderlich um eine hohe Qualität und Dauerhaftigkeit zu gewährleisten und feuchtigkeitsbedingte Schäden gering zu halten.
Ein bisher ungenügend gelöstes Problem ist die Feststellung von Bauteilfeuchte in und an Estrich- und Betonkonstruktionen. Bekannte und zugelassene Verfahren gehen in der Regel von Probenahmen vor Ort aus und beruhen auf einer lokalen Zerstörung des Baustoffs oder gar der Konstruktion; namentlich die gravimetrische Methode (Darren / Darr-Methode) und die CM-Messung, bei der über Calziumcarbid auf die Restfeuchte eines entnommenen Probenmaterials Rückschlüsse gezogen werden. Elektrische Messungen lösen bis heute auch nicht die Ermittlung von Feuchtigkeit im innern einer Konstruktion. Elektroden und Sensoren, wie z.B. nach dem Prinzip der Multiringelektrode sind seit den 80er Jahren bekannt, konnten sich bisher aber nicht in der Praxis durchsetzen. Neben dem Stückpreis für solche "Elektronik" spielen viele Ungenauigkeiten eine entscheidende Rolle: Wahl des Beprobungsortes, Messdurchführung oder nicht zuletzt die menschliche Interpretation des Messergebnisses. Und das in der heutigen Zeit, wo man doch Elektronik containerweise aus Fernost holt.
Dann muss man eben etwas vollkommen NEUES erfinden, sagten sich 5 Sachsen und ein Bayer. Das "Ding" müsste Bestandteil der Konstruktion sein, diese nicht beeinflussen und umgekehrt, soll leicht und möglichst elektrisch einfach handhabbar sein, darf nur wenig kosten, hält möglichst ewig - die ersten Ideen zur Chemnitzer Feuchtesensorik waren geboren. Und die funktioniert mit Feuchte von 0 - 100% !
In den Kleinstbereichen unter 5% am idealsten. Ja. Auch in Parfüm, Bier und Blut.
Nun ist es da, das Ding. Mit Unterstützung des AiF Berlin konnten die Chemnitzer im Dezember 2011 stolz einen Stapel zum Deutschen Patent- und Markenamt tragen. Und messen, überwachen, dokumentieren kann dieses Verfahren noch viel mehr. Wer also neugierig geworden ist oder wer sich der Thematik textiler Sensorik im Rahmen seiner Leistungen als Planer oder Bauausführender widmen möchte, hat hier schon mal einen "Partner mit Vorsprung" gefunden. Und das soll ja in der heutigen Zeit nichts verwerfliches sein.
Kontakt: Unger Bau-Systeme GmbH Chemnitz, Donauwörther Strasse 2, 09114 Chemnitz. Telefon: 0371/ 36985-65 oder bau-systeme@unger-firmengruppe.de
Dr. Wolfgang Möckel, Chemnitz den 28.02.2012

0 Comments:

Post a Comment

<< Home